Mein Einsatz im Ausland: Der Großeinkauf
Da soll noch einmal einer sagen, dass Männer keine guten Shopping-Begleiter sind. Ich habe heute eine ganz andere Erfahrung gemacht. Zugegebenermaßen haben wir jetzt nicht gerade Dinge gekauft, die Frauenherzen höher schlagen lassen, dafür aber notwendige Sachen für die Schule und dabei haben sich die Jungs durchaus bewährt.
Auf der Einkaufsliste stehen folgende Dinge:
- Wasserpumpe inkl. Rohre und Zubehör (Spende meiner lieben Mama)
- Mülleimer aus alten Reifen
- eine Sitzmatte, wie sie in Kambodscha typisch als Sitzgelegenheit vor oder im Haus verwendet wird, für die Bibliothek
- eine Sitzecke für die Bibliothek
- Putzmaterial und diverse Kleinigkeiten wie Schlösser und Uhren für die Klassenzimmer
Los geht es um 8 Uhr, Hak (die helfende rechte Hand des AKC) und Chhay stehen pünktlich mit einem Kleinbus in der Hauseinfahrt – da habe ich schon sehr gestaunt, ob der Größe des Fahrzeuges. Aber der Bus soll sich noch als durchaus nützlich erweisen – in einem normalen Auto hätten wir die Einkäufe nicht alle untergebracht.
Wir haben auch gleich einen eigenen Fahrer engagiert, der zweitjüngste Sohn meiner Gastfamilie, der immer die Nerven im doch sehr hektischen Stadtverkehr bewahrt. Diesmal ist unser Fahrzeug aber auch sehr groß, um somit im Straßenkampf locker als Sieger hervorzugehen.
Erster Stopp ein Japanischer Secondhand-Laden – leider gibt es hier nicht die gewünschte Sitzecke. Weiter ging es in einen Art Drogerieladen, hier haben wir alles für die Wiederaufnahme der Toiletten gekauft (derzeit fehlt es leider an der Basis – am Wasser). Danach quer durch die Stadt zu einem Copyshop – ich bin schon sehr froh, wenn wir einen Drucker/Kopierer haben…
Darauf folgt ein Marktbesuch – da staune ich nicht schlecht wie riesig dieser ist. Und noch mehr, mit welcher Sicherheit Hak mich zu den notwendigen Geschäften lotst. Das System der Ladenanordnung erschließt sich mir bis heute nicht – gefühlt ist der Metzger neben dem Juwelier. Im Markt können wir eine improvisierte Sitzecke – bestehend aus einzelnen Sitzpolstern erstehen. Natürlich haben wir auch gut gehandelt. Danach geht es weiter zu einem Reifengeschäft, wo wir große Mülleimer bestehend aus alten Reifen erstehen (Müll ist hier ein großes Thema, da jeder einfach alles überall wegwirft und es kein großes Bewusstsein für Umweltschutz gibt). Das Endergebnis nach einigen Bastelstunden könnt ihr im Bild sehen, denn so billig die guten Stücke auch sind (1 USD), sie sind nutzlos ohne Boden und ohne Henkel. Aber Chhay hat wieder viel Kreativität bewiesen und hat prompt aus Holzstücken einen Boden gebastelt, mit rauchender Bohrmaschine Löcher reingemacht und zu guter Letzt mit Holzstab und Hammer die Seile durchgespannt. Das Endprodukt ist großartig und sieht auch noch gut aus (für einen Mülleimer).
Der wichtigste Kauf des Tages – die Wasserpumpe. Damit wir im Angkor Kids Center endlich wieder Wasser haben – wir entscheiden uns aufgrund der 6-Monate Garantie für ein italienisches Produkt (meiner Meinung nach sind die Italiener eigentlich nicht für ihre Ingenieurskunst bekannt, aber wahrscheinlich allemal besser als die Chinesischen Produkte, die sonst zur Auswahl standen).
Nach einem schnellen Mittagessen, weiter zum „Installateur“ oder eher Händler für alles, um die notwendigen Rohre etc. für die Wasserpumpe zu kaufen (dort auch mal ein Foto von mir, damit ihr auch sehen könnt, dass ich beim Einkauf tatsächlich dabei war). Die Installationsrohre wurden mit Tape am Dach installiert.
Jetzt war es aber auch Zeit, um Heimzufahren. Viel mehr hätte nämlich auch im großen Auto nicht mehr Platz gehabt und wir waren schon alle etwas müde vom 5-stündigen Einkauf in der Hitze. Hak und Chhay haben am Nachmittag auch noch versucht, die Pumpe zu installieren, was nicht so gut geklappt hat. Aber dazu mehr in einem eigenen Beitrag.
Fazit: Wenn man weiß wo, bekommt man hier alles und der Rest wird mit viel Kreativität und Improvisation passend gemacht.